… ist ja nicht so mein Ding. Ich fotografiere gerne (und viel), technisch aber eher auf Mini-Niveau. Ich liebe meine alte Panasonic Lumix, die mir mein Bruder geschenkt hat. Handlich, einfach zu bedienen und für meine Zwecke ausreichend gut. Mit technischem Zeug wie Blenden, Verschlusszeiten etc. habe ich mich noch nie aufgehalten. Wenn man aber ambitioniert einen Foodbloog startet, dann sind gute Fotos schon wichtig, ganz klar. Deswegen habe ich mich zu meinem ersten Fotoworkshop durchgerungen. Eva Fischer von Foodtastic und Cliff Kapatais von Pixelcoma haben zum „Advanced Food Photography Workshop – Cook it, shoot it, eat it“ geladen. Für mich klang das herausfordernd, denn als „advanced“ sehe ich mich nicht, und ich habe auch keine professionelle Spiegelreflexkamera. Eva und Cliff hatten mir zwar versichert, dass sie sich für alle ausreichend Zeit nehmen und auf jedes Level eingehen, aber ein wenig mulmig war mir doch zumute, als ich mich auf den Weg ins essen:z Kochstudio machte. Aber was soll ich sagen: der Nachmittag war ein voller Erfolg!
Foodblogger Klick für Klick
Nach einführenden Worten zur Technik von Cliff (Blenden! Licht! Kamera!) und von Eva zu Setting, Styling und Storytelling machte ich mich mit den WorkshopkollegInnen Christina, Elisabeth, Iris, Simon und Wolfgang frisch ans Fotografieren. (Tatsächlich hatte meine Kamera mit einem kleinen Schub Minderwertigkeitskomplexerei zu kämpfen, als die anderen WorkshopteilnehmerInnen ihre tollen Spiegelreflexkameras auspackten, aber was soll’s, ich hab mich tapfer dazugestellt und … gelernt!)
In Zweiergruppen kreierten wir die Settings für die drei Gänge. Eva hat ein sehr feines Menü für uns zusammengestellt: Frühlingshaften Fenchelsalat, Kurkuma-Orangen Risotto mit Hühnerbruststreifen und Kleine Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern. Die Rezepte gibt es bei Foodtastic! Neben dem farbenfrohen Menü hat Eva auch eine Unmenge von Tüchern, Geschirr, Accessoires, Dekomaterial, Bänder, Zeugs & Sachen mitgebracht, um die Settings für die Shoots zu arrangieren. Wir spielten mit Farben und Formen, versuchten kleine Geschichten zu erzählen und alles hübsch zu dekorieren. Hier meine persönlichen Learnings fürs bessere Fotografieren:
Setting vorbereiten, bevor das Essen fertig ist
Ein einfacher aber sehr praktischer Tipp von Eva und Cliff. Man sollte sich in Ruhe überlegen, wie man das Gericht inszenieren möchte und im Vorfeld alles fertig dekorieren. Dann kann es mit dem Fotografieren auch schnell gehen, und das Essen ist noch fast warm, wenn man sich verdienterweise selbst zum Tisch setzen kann.


Frisches Grünzeug oder Obst als Deko…
… macht sich gut im Setting, sollte aber erst kurz vor dem Shooting dazugelegt werden, da es sonst „verfällt“ und nicht mehr so schön ausschaut.
Mit Farben/Komplementärfarben arbeiten
Bei unserem Workshop waren Vor- und Hauptspeise eine wahre Farbenexpolsion! Das intensive Gelb haben wir mit der Komplementärefarbe blau kombiniert, in einem anderen Setting wurde genau das Gelb in der Deko wieder aufgenommen.


Passende Requisiten einsetzen
Eva hatte viele Dekostücke dabei, mit denen wir unsere Settings inszenieren konnten. Für einfachleicht.at bin ich noch auf der Suche nach neuen Requisiten, denn wir kochen ja im Büro und da ist manches Setting einfach nicht passend. Zu romantisch finde ich nicht so gut, und auch Krümelchen rund um einen Kuchen finde ich für ein Büro nicht so ganz ideal. Also, in nächster Zeit werdet ihr mich oft am Flohmarkt sehen …


Licht, Licht, Licht
Gutes Licht ist wichtig, am besten Tageslicht von der Seite. Da sind wir bei einfachleicht.at in der glücklichen Lage, dass wir ein lichtdurchflutetes Altbaubüro mit großen Fenstern haben. Ein Reflektor macht aber Sinn, da die Settings dann von zwei Seiten gut beleuchtet werden können.
„Schönes Essen kann man schön fotografieren“
Dieses simple Statement von Cliff zeigt schon die Herausforderung speziell für meine Lieblingsküche. Ich mag ja Eintöpfe aller Art, Suppen und Pasta besonders gerne. Gerade diese Speisen schauen aber oft nicht so spektakulär aus, und da sollte mit mehr Styling rundherum gearbeitet werden.
Schummeln erlaubt!
Die Zeiten von Haarspray und Rasierschaum bei Foodshooting sind offenbar vorbei, dennoch kann man sich aber mit einigen Tricks behelfen. Unsere Schokoküchlein kamen eine Minute zu spät aus dem Ofen, daher war der Kern nicht mehr flüssig. Eva hatte aber vorgesorgt: die Schokosauce war dabei, und so konnten wir tolle Fotos mit „flüssigem Kern“ machen. Geschmeckt haben sie übrigens sensationell!


Fotos in Kochbüchern anschauen und sich davon inspirieren lassen
Man kann natürlich viel von anderen lernen, sowohl von anderen Blogs mit wunderschönen Fotos, z.B. Foodtastic, Liz and Jewels oder Cooking Catrin, oder von Kochbüchern. Da ich ohnehin gerne in Kochbüchern schmökere, ist das eine schöne Hausaufgabe!
Hier ist auch noch ein Beitrag von Eva über unseren Workshop, und noch einige Fotos „behind the scenes“:





