Remembering Channel-Islands: Tortilla als Urlaubsmitbringsel

Gerne schaue ich in fremde Töpfe oder nehme kulinarische Anregungen aus fernen Ländern mit. Nun, letzten Sommer haben wir unseren Urlaub auf den Kanal-Inseln verbracht. Wir wollten nicht so weit weg und lieben Reisen zu nicht ganz alltäglichen Destinationen. Beim Blick auf die Europa-Karte war unsere Wahl schnell getroffen: Jersey, Guernsey und Sark sollten es werden.

Bringt ihr einen Koffer Geld mit?

Das wurden wir von unseren Freunden gefragt, als wir von unseren Urlaubsplänen erzählt haben. Viele waren erstaunt, was uns dorthin verschlägt. Die Kanalinseln kennt man bei uns als Steuerparadies und Sitz von Briefkastenfirmen. Wir haben das natürlich nicht im Detail überprüft, aber wir können berichten, dass die Kanalinseln auch für Nicht-Steuerflüchtlinge durchaus eine Reise wert sind. Wunderbare Landschaft, freundliche Menschen, britischer Lebensstil, Küsten-Wanderwege, entspannte Stimmung überall, wenig Sehenswürdigkeiten – also auch wenig Besichtigungsstress – und schöne Strände. Das Meer hatte allerdings auch im Hochsommer nur etwa 15 Grad – zum Baden ist es also nur für Hartgesottene (nicht für uns also…). Besonders faszinierend war für mich die Tide, die eine Höhe von 12 Metern erreichen kann. Das Meer zieht sich dann so weit zurück, dass surreale Mondlandschaften zum Vorschein kommen und alle Schiffe im Hafen auf dem Trockenen sitzen. Ein paar Fotos habe ich hier mitgebracht:

Blick über die Küste von Sark
Blick über die Küste von Sark
British!
British!
Das Wasser ist weg und die Schiffe am Trockenen
Das Wasser ist weg und die Schiffe am Trockenen
Mondlandschaft mit Booten
Mondlandschaft mit Booten
Das Wasser ist wieder da
Das Wasser ist wieder da
Hungry!
Hungry!
Bei 15 Grad maximal bis zu den Knieen im Wasser.
Bei 15 Grad maximal bis zu den Knieen im Wasser.

Was ist mit der Kulinarik?

Nun ja, die Kanalinseln sind kulinarisch von Großbritannien beeinflusst. Es gibt englisches Frühstück, viel Burger, Fish ’n‘ Chips, Jacket Potatoes und als gesunde Alternative Cesars Salad. Durch die Lage im Meer und die Nähe zu Frankreich gibt es natürlich auch Shrimps und Hummer, das hat aber natürlich seinen Preis – so wie eigentlich alles auf den Kanalinseln sehr teuer ist. Alles in allem also keine kulinarischen Offenbarungen, ich war schon ein wenig verzweifelt, was ich wohl als kulinarisches Souvenir mitbringen könnte. Bis …

Original-Tortilla von Jane und Pepe

… bis zu unserer zweiten Urlaubswoche, die wir auf Guernsey bei Jane und Pepe verbrachten. Wir hatten über Airbnb bei ihnen gebucht und hätten keine bessere Wahl treffen können. Die beiden haben uns mit offenen Armen empfangen und unseren Aufenthalt zu etwas Besonderem gemacht. Sie haben uns ihre Inseln erklärt, Tipps gegeben, hätten uns zum Schwimmen mitgenommen (no thanks, brrr…) und uns wunderbare Sonnenuntergänge gezeigt. Und von ihnen habe ich mein Souvenir: Tortilla nach dem Original-Rezept von Pepe, der ursprünglich aus Spanien stammt.

Pepes Tortilla

  • Portionen: 2
  • Schwierigkeit: easy
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Das braucht ihr für zwei Portionen

  • 4 Eier
  • 400 gr. rohe Kartoffeln
  • 2 Zwiebeln
  • Salz, Pfeffer
  • Öl

Tortilla

Das Original-Rezept von Pepes Familie

Die rohen Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. In einer Pfanne mit Öl langsam weich braten. Das dauert einige Zeit, die Kartoffeln sollten nicht zu resch gebraten sein sondern eher weich werden. Die Zwiebeln in Ringe schneiden. Die Eier aufschlagen, verquirlen und die rohen Zwiebeln dazugeben. Die weich gebratenen Kartoffeln etwas überkühlen lassen und zum Ei-Zwiebel-Gemisch geben. Salzen und pfeffern. Ein Geheimnis von Pepes Familienrezept ist, dass das Gemisch gut durchziehen soll. Lasst euch also mindestens eine halbe Stunde Zeit, bevor ihr weitermacht. Ihr könnt das Gemisch auch über Nacht durchziehen lassen!

Dann nehmt ihr eine kleine (!) Pfanne. Mit einer kleinen Pfanne ist das Handling beim Umdrehen der Tortilla viel einfacher als bei einer großen. Öl erhitzen und die Masse einfüllen. Bei geringer Hitze warten bis die Masse  gestockt ist. Dann einen Teller auf die Pfanne legen und – am besten über der Abwasch, da eventuell etwas Ei ausrinnt – schnell wenden und wieder in die Pfanne gleiten lassen. Wieder warten bis die Masse stockt und wieder mithilfe des Tellers wenden. Das geht jetzt einige Male so, es dauert einige Zeit, bis die Tortilla bis in die Mitte hinein gestockt ist. (Wie ihr an den Fotos seht, ist meine Tortilla etwas dunkel geworden, dafür aber bis in die Mitte hinein gut durch. Ich arbeite weiterhin daran, die Tortilla so perfekt wie Jane und Pepe zu machen…)

Dazu gibt’s Tomaten und Chorizo zum Knabbern.

Danke an Jane und Pepe für das Rezept und die wunderbare Zeit auf Guernsey!

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pro Portion ca. 380 kcal
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